Die MPU auch „Idiotentest“ genannt kurz und einfach dargestellt…
Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung, kurz MPU (Fachterminus), dient der Begutachtung der Fahreignung eines Kraftfahrers.
Sie wird nach Verkehrsdelikten mit einer erheblichen Gefährdung wie auch für möglicherweise psychisch/körperlich nicht geeignete Personen angeordnet.
Die MPU und deren gesetzliche Grundlagen
Die MPU kann von einer zertifizierten Gutachterstelle durchgeführt werden.
Ein Gutachten von einer dieser Gutachterstellen muss von jeder deutschen Fahrerlaubnisbehörde akzeptiert werden.
Einige Gutachterstellen bieten hauseigene Vorbereitungskurse für die MPU an, welche in der Regel horrende Kosten verursachen.
Die rechtliche Grundlage für die Anordnung einer MPU sind die Paragrafen 2 und 3 StVG, welche die Erteilung und Entziehung einer Fahrerlaubnis gesetzlich regeln.
In diesen Paragrafen ist festgelegt, dass zum Führen eines Kraftfahrzeugs eine grundlegende geistige, körperliche und psychische Eignung gehört.
Eine MPU wird nicht unbedingt nach schweren Alkoholdelikten angeordnet, sondern oft erst, nachdem der Täter nach Entzug des Führerscheins weiter Auto gefahren ist.
Die Fahrerlaubnisbehörde ordnet dann die MPU an (§ 2 Absatz 8 StVG).
Für Delikte in Verbindung mit Alkohol ist der §13 FeV (Fahrerlaubnisverordnung) entscheidend, der vorschreibt, die Eignungszweifel bei einer Problematik in Verbindung mit Alkohol hinreichend auszuräumen oder zu bestätigen.
Auf dieser gesetzlichen Grundlage basiert die Empfehlung, sich im Rahmen einer MPU während des Gesprächs keinesfalls als trockenen Alkoholiker zu outen, der als rückfallgefährdet gilt sondern vielmehr ein Alkoholdelikt überzeugend als Ausrutscher darzustellen und im Übrigen auf ein normales Trinkverhalten zu verweisen.
Durchführung der MPU
Bei der Untersuchung wird der Teilnehmer der MPU durch einen Arzt körperlich untersucht. Hierbei erfolgt bei Delikten im Zusammenhang mit Alkohol und anderen Drogen auch eine Blutabnahme und gegebenenfalls die Entnahme einer Haarprobe für ein Alkohol- und Drogenscreening.
Wer tatsächlich Probleme im Umgang mit Alkohol hat, muss mindestens vier Wochen (besser etwas länger) vor der Durchführung der MPU auf Alkohol gänzlich verzichten, um die Leberwerte in einen normalen Bereich zu befördern.
Das funktioniert bei Personen mit regelmäßigem, starkem Alkoholkonsum etwa bis zum 30. bis 35. Lebensjahr, bei älteren Alkoholikern kann die Normalisierung ein bis zwei Jahre lang andauern.
Teilnehmer, bei denen klinischer Alkoholismus vermutet wird, haben große Probleme, den Führerschein zurückzuerhalten.
Zum körperlichen Test gehören auch ein Gleichgewichts- und Sehtest.
Im Anschluss wird der Kandidat zu seiner Lebensweise, bei Drogen- und Alkoholdelikten zu seinem Umgang mit den Substanzen und außerdem konkret zu seinem Verkehrsdelikt, befragt.
Diese Befragung könnte der Hauptgrund für die hohe Durchfallquote bei der MPU sein, da sich viele MPU-Probanden nicht entsprechend gut und professionell vorbereiten.
Auch sollten die Argumente, welche Sie in der Vorbereitung nachschlagen können, zu dem Schluss führen, dass es sich um einen einmaligen von Ihnen begangenen Ausrutscher handelt, dessen Wiederholung in Zukunft nicht mehr zu sehen ist.
Wichtig ist für die Teilnehmer, sich gut an die Details ihres Deliktes zu erinnern, also bei Alkoholverfehlungen den Promillewert zu kennen, mit dem sie aufgegriffen wurden, den Zeitpunkt des Aufgreifens, die Ereignisse sowie die Menge an Alkohol, die Sie zu sich genommen hatten.
Ist eine MPU sinnvoll?
Vom ADAC wird die MPU stark kritisiert, da das Gutachten durch die subjektive Sicht des Gutachters erfolgt und der Kandidat nicht viel Zeit für die passenden Antworten hat. Grundsätzlich kann man sich zwar sehr lange und gründlich auf die MPU vorbereiten, doch das Gespräch mit dem Verkehrspsychologen dauert nur 20 bis 30 Minuten (selten länger) und vernichtet praktisch durch eine falsche Antwort die Chancen, den Führerschein wieder zurückzuerhalten.