Wichtige Fragen bei einer MPU
Bei der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung werden Fragen über Ihr vergangenes Fahrverhalten gestellt.
Sind Sie wegen Fahren im öffentlichen Verkehr unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gesperrt worden, werden Sie auch Fragen zu dieser Thematik mit dem Verkehrspsychologen diskutieren.
Es stellt sich die Frage: Warum fallen aktuell immer noch so viele Teilnehmer durch diesen Test?
Schließlich gibt es Online ein sehr großes Angebot zu einer entsprechenden Vorbereitung auf die MPU.
Reicht es nicht aus die wichtigsten Fragen auswendig zu lernen um zu bestehen?
JEIN. Die Fragen zielen in erster Linie darauf ab, herauszufinden, wie der Teilnehmer die Probleme erkennt und wie viel Verantwortung, Aufwand und Arbeit er an sich bereit ist, auf sich zu nehmen, um genau solch eine Fahrt im öffentlichen Verkehr nicht zu wiederholen.
Die MPU wird nicht angeordnet, um Menschen, die einen Fehler machen, rigoros aus dem Straßenverkehr zu entfernen.
Wer mit der Einstellung an der MPU teilnimmt mit dem Gedanken, nur einen minimalen Fehler gemacht zu haben und nun eben durch das Drücken der richtigen Knöpfe bei Reaktionstests beim Gutachter schnell seine Fahrerlaubnis zurückzubekommen, ist falsch informiert.
Allgemeine Fragen
Bei der MPU gibt es Fragen, die sich um einfache Fakten drehen.
Eine dieser Fragen wäre beispielsweise, wann Sie Ihren Führerschein erlangt haben. Oder auch, wie viele Kilometer Sie längstens in einer Fahrt gefahren sind.
Wie viele Kilometer Sie im aktuellen Jahr oder seit Erlangung der Fahrerlaubnis am Straßenverkehr aktiv teilgenommen haben.
Wenn Sie sich wenig oder gar überhaupt nicht auf den MPU Test vorbereitet haben, werden Sie kurz ins Stocken kommen und überlegen müssen, bis Sie zur richtigen Antwort kommen.
Und genau bei solchen Situationen in der MPU liegt das Problem – welche Antwort Sie im Gespräch mit dem MPU Gutachter geben, ist im Grunde genommen nicht wesentlich.
Bei der ein oder anderen Frage ist auch überhaupt nicht feststellbar, ob die Angaben genau sind, zum Beispiel, wie viele Kilometer Sie schon gefahren sind.
Wichtig ist das Zeitfenster, beziehungsweise sind die Sekunden, die Sie benötigen, um die Frage zu beantworten.
Brauchen Sie für eine Antwort zu lange, wird Ihnen das unter Umständen als mangelhafte Vorbereitung und somit fahrlässige Umgangsweise mit dem eigenen Fahrverhalten im öffentlichen Verkehr ausgelegt werden.
Schon hier können Sie also einen negativen und unvorbereiteten Eindruck bei der MPU vermitteln.
Schätzen Sie ihr früheres Verhalten im öffentlichen Verkehr als Fehlverhalten ein?
Wenn sie dies tun und sogar Mühe haben, über Ihr unverantwortliches Fahrverhalten zu sprechen, weil es Ihnen unangenehm ist oder Sie sich dafür schämen, dann sagen Sie das dem Gutachter auch genauso!
Damit zeigen Sie, dass Sie sich weiterentwickelt haben und zukünftig eher anders handeln würden als Sie es bisher getan haben.
Spielen auf keinen Fall Ihre begangenen Fehler herunter, denn das würde im Gespräch zeigen und sogar noch unterstreichen, dass Sie gar nichts gelernt haben und die Gefahr groß ist, dass Sie rückfällig werden könnten.
Von besonderer Bedeutung ist die Frage, was früher anders war als jetzt.
Also: Warum sollten Sie aktuell Ihren Führerschein wieder erhalten?
Natürlich müssen Sie darstellen, dass Ihre Einstellung und vielleicht auch Ihre derzeit aktuellen Lebensumstände andere geworden sind. Versuchen Sie aber nicht zu erklären, dass nun alles perfekt sei (denn der Gutachter kauft es Ihnen unter Umständen nicht ab).
Fragen zum Thema: „Fahren unter Alkoholeinfluss“
Bis zum Test vergeht eine lange Sperrzeit, wo sich der Teilnehmer mit seinem bisherigen Verhalten im Zusammenhang mit dem Thema Alkohol und öffentlichem Verkehr auseinandersetzen kann.
Fragen zum Thema: „Fahren unter Drogen-/Medikamenteneinfluss“
Eine Bagatellisierung Ihrerseits wird schnell als mangelnde Einsicht in der MPU ausgelegt.
Trotzdem sollten Sie sich Mühe geben, die Drogenproblematik unter Kontrolle zu bekommen. Das muss Ihnen keineswegs leichtfallen und auch Rückfälle dürfen im Gespräch erwähnt werden.
Wer aber sagt, er würde weiterhin Drogen wie gewohnt zu sich nehmen, aber natürlich nicht mehr unter Einfluss am öffentlichen Verkehr teilnehmen, der hat schlechte Karten.
Der Gutachter muss eine Veränderung bei Ihnen feststellen können, um Sie mit gutem Gewissen wieder auf die Straße schicken zu können.